Energetische Sanierung: mit Strategie zum Ziel

Bei einer Gebäudeerneuerung müssen die einzelnen Arbeiten und Bauteile genau aufeinander abgestimmt sein. Es ist daher wichtig, sämtliche Sanierungs-Etappen im Voraus zu planen – selbst wenn sich diese auf Jahre verteilen.

Die energetische Sanierung eines Hauses bringt mehrfachen, langfristigen Nutzen: Sie senkt nicht nur den Energieverbrauch und somit die Heizkosten, sondern steigert gleichzeitig den Wohnkomfort. So bilden sich im Winter, dank guten Wärmedämmwerten, an den Aussenwänden und an den Fenstern keine Kaltbereiche mehr. Im Sommer wiederum bleiben die Innentemperaturen ausgeglichen, da weniger Hitze ins Gebäude eindringt. Wärmedämmung wirkt also in beide Richtungen.

Aus bautechnischer Sicht lohnt es sich, sein Eigenheim proaktiv auf die schärfer werdende Gesetzgebung vorzubereiten. Dies vermeidet später den Druck, überstürzt auf neue Vorschriften reagieren zu müssen – etwas, das optimale Lösungen oft verhindert.

Gerade im Hinblick auf die Heizung ist dies entscheidend: Eine alte Ölheizung durch ein modernes System zu ersetzen, kann ohne ausreichende Wärmedämmung zu einer teuren und ineffizienten Lösung führen: Moderne Heiztechnologien wie Wärmepumpen erfordern niedrigere Vorlauftemperaturen, um effizient arbeiten zu können. Es lohnt sich daher, vor einem Heizungsersatz den Heizwärmebedarf eines Gebäudes zu senken – mittels Wärmedämmung und/oder durch neue Fenster.

Wie soll man an eine energetische Sanierung herangehen? Es empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

1 – Zustandsanalyse: Die individuelle Zustandsanalyse – üblicherweise ein GEAK Plus – zeigt auf, wo Handlungsbedarf besteht und welche konkreten Massnahmen zielführend sind. Einen GEAK Plus erstellen dürfen nur vom Bund akkreditierte Expertinnen und Experten mit entsprechender Erfahrung.

2 – Sanierungsstrategie entwickeln: Gestützt auf die Zustandsanalyse lassen sich die einzelnen Etappen definieren und zeitlich planen. Eine Sanierungsstrategie kann über wenige Jahre oder einen Zeithorizont von 15 Jahren und mehr hinausgehen.

3 – Finanzierung sichern: Nun gilt es, Kostenvoranschläge für die einzelnen Etappen einzuholen und die Finanzierungsmöglichkeiten abzuklären. Energetische Sanierungen zählen zu den werterhaltenden Investitionen und lassen sich von den Steuern abziehen – die Kosten der einzelnen Etappen lassen sich auf je drei Steuerperioden verteilen. Ebenfalls dürfen die möglichen Fördergelder nicht vergessen gehen. Man sollte frühzeitig abklären, welche in Frage kommen, denn in vielen Fällen müssen sie vor Sanierungsbeginn beantragt werden.

4 – Fassadendämmung: Das Dämmen der Fassade senkt den Heizwärmebedarf um 25 % und mehr. Aus konstruktiven Gründen sollte die Fassadendämmung als Erstes erfolgen, so lassen sich Wärmebrücken am effektivsten ausschalten. Wegen der Kosten werden vorher jedoch oft andere Sanierungsschritte realisiert. Mit einer fachgerechten, vorausschauenden Planung ist dies ebenfalls möglich.

5 – Dämmung von Kellerdecke und Estrichboden: Diese in der Regel einfach umsetzbaren Massnahmen weisen ein besonders gutes Kosten-Nutzenverhältnis auf. Sie werden gerne vor einem Heizungsersatz realisiert, um den Heizwärmebedarf zu senken. Die Kosten für die Dämmung eines Daches unterscheiden sich je nach Konstruktion und Dach-Zustand stark voneinander und übersteigen jene für den Estrichboden.

6 – Fensterersatz: Das Energiesparpotenzial beträgt hier bis zu 20 % (und teilweise mehr), weshalb der Fensterersatz ebenfalls ein besonders gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweist. Zudem lassen sich damit gleichzeitig der Einbruch- sowie der Schallschutz verbessern und eventuell angenehmere Lichtverhältnisse – aufgrund grösserer Fensterflächen – schaffen.

7 – Heizungsersatz und erneuerbare Energie: Idealerweise gehen dem Heizungsersatz energetische Massnahmen wie eine Wärmedämmung oder ein Fensterersatz voraus. Oft ist dies nicht möglich, da die Zeit drängt oder weil die finanziellen Möglichkeiten beschränkt sind. Überstürzt darf man den Heizungsersatz trotzdem nicht durchführen: Zuvor sollte zumindest eine längerfristige Sanierungsstrategie erstellt werden, zu welcher der Heizungsersatz passt. Ebenfalls ist der Zeitpunkt gekommen, sich über die Installation einer Photovoltaikanlage und/oder von Solarkollektoren Gedanken machen. Sie sollten auf die neue Heizung abgestimmt sein und mit ihr zusammenarbeiten, um das volle Nutzungspotenzial entfalten zu können.

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