Sonnenenergie für Strom und Warmwasser

Die Erträge durch Photovoltaik- und Solaranlagen können sich auch in der Schweiz sehen lassen: Sind Solarzellen ideal ausgerichtet, produzieren sie pro Quadratmeter und Jahr zwischen 140 kWh (Mittelland) und 170 kWh Strom (Tessin und Alpen). Ein Vierpersonenhaushalt benötigt also etwa 30 m2 Photovoltaikmodule, um pro Jahr 4500 Kilowattstunden Solarstrom zu erhalten.

Bei Solarkollektoren rechnet man mit etwa 1,5 m2 Sonnenkollektor-Fläche pro Person. Damit lassen sich bis zu 60 Prozent des Warmwassers erzeugen. Für einen Vierpersonenhaushalt sind also etwa 6 m2 Solarkollektorfläche einzuplanen.

Oft wird eine Photovoltaikanlage zusammen mit Solarkollektoren montiert. So lässt sich die Kraft der Sonne optimal nutzen. Doch muss dazu ausreichend – nicht beschattete – Dachfläche vorhanden sein. Für den oben genannten Vierpersonenhaushalt wären das insgesamt zwischen 35 und 40 m2.

Doch die Fläche allein reicht nicht: Am meisten Strom liefern Solarzellen und Solarkollektoren, wenn sie gegen Süden ausgerichtet und um 30 Grad geneigt sind. Bei einer westlichen Ausrichtung ist mit etwa 15 % Ertragseinbusse zu rechnen, bei einer östlichen sind es etwa 25 %. Und: Photovoltaikanlagen reagieren etwas empfindlicher als Solarkollektoren auf Abweichungen von der idealen Ausrichtung und idealen Neigung. Bei nicht optimaler Ausrichtung muss eine Solaranlage also grösser dimensioniert werden, um die genannten Erträge zu erzielen.

Die Ertragsrechnungen für Solarenergie gehen nur buchhalterisch und übers Jahr gerechnet auf. Denn im Sommer fallen Strom und Wärme im Überschuss an, während im Winter ein Mangel besteht. Ebenso steht Solarenergie nur tagsüber und nicht nachts zur Verfügung.

Bei Solarwärme ist dies weniger problematisch, da sie in einem Warmwassertank gespeichert wird. Wer hingegen den eigenen Solarstrom so weit wie möglich selbst verbrauchen möchte, benötigt zusätzlich einen Batteriespeicher. Ebenfalls sinnvoll ist die Kombination mit einem Elektrofahrzeug, das den selbst produzierten Strom aufnehmen kann.

Solarkollektoren wie auch Photovoltaikanlagen lassen sich heute unkompliziert auf dem Dach montieren. Die Technologien sind längst Standard und werden fast jeder baulichen Situation gerecht. Allerdings: Das Dach sollte sich in einem tadellosen Zustand befinden. Denn eine spätere Dachsanierung erfordert die aufwendige und kostenintensive Demontage der Solar- und Photovoltaikanlage und anschliessend deren erneute Montage. Befindet sich ein Dach am Ende seiner Lebensdauer, sollte man die Installation einer Solaranlage daher mit einer Dachsanierung kombinieren.

Kleine Photovoltaik-Anlagen wie etwa für Einfamilienhäuser fördert der Bund mit einer Einmalvergütung, die maximal 30 % der Investitionskosten deckt. Zusätzlich gibt es vielerorts kantonale wie auch kommunale Förderprogramme für Photovoltaik und Solarwärme. Da sich Förderprogramme immer wieder ändern, sollte man sich frühzeitig dazu informieren. Denn oft müssen Fördergelder vor Baubeginn beantragt werden.